Der große Heizung-Guide – alles rund ums Thema Wärmeproduktion im Eigenheim

Das Thema Heizung ist nicht nur für Bauherren interessant, sondern auch für Immobilienbesitzer. Heizungen sind nämlich nicht nur notwendig in einer Immobilie, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben. Welche Heizungstypen gibt es, wie müssen diese gewartet werden und gibt es gesetzliche Fördermittel für den Bau von bestimmten Heizungstypen oder müssen die Kosten komplett vom Inhaber übernommen werden?

Heizungssysteme - Solaranlagen, Öl- und Gasheizungen oder doch die Wärmepumpe

Bei der Entscheidung über ein Heizungssystem müssen einige Dinge beachtet werde, denn es gibt große Unterschiede. Je nach Immobilie muss individuell entschieden werden, welches System sich am besten eignet, um die gesamte Immobilie effizient zu heizen. Die Systeme unterscheiden sich aber nicht nur in der Umweltfreundlichkeit, sondern auch in Effizienz und Preis.

Solarthermie - heizen mit erneuerbaren Energien

Die Solarthermie bezeichnet den Prozess bei dem Sonnenenergie in nutzbare Wärme umgewandelt wird. In Wohnimmobilien wird die produzierte Wärme meist zur Warmwasseraufbereitung oder als Heizung verwendet. Je nach Standort und Gegebenheiten der Immobilie kann mit diesem System die bisher verwendete Heizung vollständig ersetzt werden. Die Solarzellen können Warmwasser von bis zu 50 bis 65 Prozent ersetzen und somit auch den Großteil des jährlichen Bedarfs an Warmwasser abdecken.

Die Solarzellen auf dem Dach haben eine besondere Funktionsweise. Sogenannte Absorber fangen die Wärme der Sonne auf und geben diese an Rohre weiter, in denen eine Wärmeträgerflüssigkeit verläuft. Diese erwärmt sich und verläuft zu einem Warmwasserspeicher im Gebäude, bei dem über einen Wärmeaustausch die Wärme der Wärmeträgerflüssigkeit auf das Wasser im Speicher übertragen wird. Das warme Wasser aus dem Speicher kann nun direkt im Haus genutzt werden, sowohl zum Heizen als auch als Warmwasser. Die Wärmeträgerflüssigkeit fliest zurück zu den Solarzellen, um erneut erwärmt zu werden. Das Wasser im Speicher kann durch diese Technik auch ohne direkte Sonneneinstrahlung verwendet werden.

Ergänzend zu einer Solaranlage eignet sich eine Photovoltaikanlage. Diese nutzt ebenfalls die Sonnenenergie, jedoch wird die Energie nicht in Wärme, sondern in nutzbaren Strom umgewandelt. Beide Anlagen zusammen befreien den Besitzer also von der Abhängigkeit von großen Energiekonzernen, denn er kann nun sowohl die Wärme als auch den Strom im Eigenheim selbst produzieren. Bei guter Lage des Hauses muss der Besitzer gar nicht mehr auf fremd produzierte Wärme oder Strom zurückgreifen. Erfahren Sie mehr zum Thema Solar- & Photovotaikanalgen!

Förderung für Solarthermie

Die Förderung von Solarthermie wird in verschiedenen Bereichen bezuschusst. Die erste Anlaufstelle für zukünftige Solarthermie-Besitzer sollte die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) sein. Die Förderkonditionen sind hier wie folgt:

  • Im Bereich von Ein- und Zweifamilienhäusern kann eine Pauschale für den Bau einer Solaranlage von 2.000 Euro beantragt werden, die sowohl zur Warmwasseraufbereitung als auch zur Heizungsunterstützung dienen. Diese Pauschale gilt für Solaranlagen bis 14 Quadratmeter. Bei einer Größe von 15 bis 40 Quadratmetern werden 140 Euro pro Quadratmeter an Bruttokollektorfläche gewährt.
  • Eine Erweiterung von schon bestehenden Anlagen werden mit 50 Euro pro Quadratmeter an Bruttokollektorfläche gefördert
  • Solaranlagen die ausschließlich zur Warmwasserbereitung verwendet werden, können mit 50 Euro pro Quadratmeter an Bruttokollektorfläche gefördert werden, solange die Fläche im Bereich von 3 bis 40 Quadratmetern liegt. Die Maximalförderung pro Anlage sind 500 Euro.
  • Zusätzlich werden bestimmte Boni angeboten, wie Beispielsweise eine Bezuschussung beim Austausch von defekten Teilen oder auch zusätzlichen einbauten, wie einer Wärmepumpe oder ähnlichem.

Die Förderung im Bereich Solarthermie geht aber noch weiter und auch verschiedene Banken bieten besondere Konditionen bei Kreditaufnahme für den Bau von Solarthermieanlagen an. Je nach individuellem Fall gilt es sich hier aber direkt beim Anbieter zu informieren und individuelle Angebote einzuholen.

Gasheizung - heizen mit Erdgas, Flüssiggas oder Biogas

Die Gasheizung ist die wohl am weitesten verbreitetste Heizungsart in Deutschland und das auch zu Recht, denn das System bietet viele Vorteile. Moderne Technik, Effizienz und preiswerte Angebote zeichnen die Gasheizung aus. Zudem sind sie einfach mit erneuerbaren Energien zu kombinieren, Platzsparend und lassen sich leicht bei Modernisierung und Sanierung einbauen.

Die Brennwert-Gasheizungen sind die momentan technisch besten auf dem Markt, sie lösen die Konstantkessel ab, die schon beinahe gar nicht mehr vorhanden sind und auch gegenüber Niedertemperatur-Gasheizungen gibt es einige Vorteile. Die Brennwert-Gasheizungen nutzen nämlich nur den Heizwert von Erdgas und Flüssiggas bzw. Biogas und nutzen somit die Wärme des Abgases. Daraus ergibt sich eine sehr gute Effizienz und es werden Normnutzungsgrade von weit über 100 % erzielt. Zusätzlich zu diesen Vorteilen nimmt die Brennwert-Gasheizung nicht mehr Platz weg als andere und lässt sich somit sogar in kleine Nischen integrieren. Erfahren Sie mehr zum Thema Gasheizung und Gasthermen!

Bei all den Vorteilen darf aber nicht vergessen werden, dass auch Gas ein fossiler Brennstoff ist und somit schädlicher für die Umwelt ist als erneuerbare Energien. Jedoch ist Gas der Umweltfreundlichste fossile Brennstoff, da bei der Verbrennung nur wenig CO2-Emissionen entstehen und kein Ruß. Biogas gibt aber auch hier eine Alternative, da hier kein CO2 ausgestoßen wird.

Förderung für Gasheizungen

Auch für Gasheizungen gibt es bestimmte Förderprogramme, die sowohl den Einbau einer Gasheizung in einem Neubau als auch die Umstellung auf Gasheizung in älteren Immobilien fördern. Die Konditionen sind wie folgt:

  • Die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) fördert Gasheizungen nur indirekt. Immobilienbesitzer, die eine förderfähige Solaranlage zur kombinierten Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung einbauen, die erhalten bei gleichzeitigem Umstieg auf eine Gasheizung mit Brennwerttechnik einen sogenannten Kesseltauschbonus in Höhe von 500 Euro
  • Auch Banken, wie die KfW fördern den Einbau von Gasheizungen in dem zinsgünstige Kredite zur Finanzierung von Gasheizungen vergeben werden. Hierzu zählen auch Modernisierungen aber auch Nebenkosten wie die für Heizkörper, Wärmedämmung und einbauten.
  • Das Programm Nummer 430 „Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss“ bezuschusst verschiedene Maßnahmen, wie den Einbau von Gasheizungen oder auch die Modernisierung der Heizungsanlage.

Ölheizung - heizen mit Heizöl oder Bioheizöl

Ölheizungen sind nach Gasheizungen die wohl am häufigsten vorkommenden Systeme in Deutschland. Die Funktionsweise ist einfach und funktioniert seit Jahrzehnten gleich. Der Brennstoff Heizöl wird über eine Ölleitung zur Heizung gepumpt dort versprüht und verbrannt. Die Wärme die bei diesem Vorgang entsteht wird genutzt, um Heizungswasser zu erwärmen und somit zu heizen. Die meisten dieser Komponenten finden sich im Heizkessel wieder, die mittlerweile kaum mehr als einen Quadratmeter Platz brauchen und je nach Modell sogar an die Wand gehängt werden können.

Ölheizungen bieten viele Vorteile für Immobilienbesitzer, denn die Ölheizung hat eine bewährte und zuverlässige Technik, die sich Jahrzehntelang bewährt hat. Zudem kann Heizöl bei Niedrigpreisniveau beschaffen werden und auf Vorrat gelagert werden. Ein Anschluss an Gas- oder Fernwärmenetz ist nicht notwendig, wodurch der Besitzer Unabhängigkeit von Energieversorgern ist. Die Verbrennung ist sehr sparsam und weist niedrige Emissionen auf. Auch für Umweltbewusste gibt es eine Lösung, denn Bioheizöl, dass aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird, deckt die Anforderungen nach Anteil erneuerbarer Energien und eine Ölheizung lässt sich ebenfalls gut mit einer Solaranlage kombinieren.

Aber auch Nachteile sind anzuführen, denn Heizölpreise sind schlecht vorhersehbar und die Brennstoffkosten müssen vom Besitzer vorfinanziert werden. Zudem wird Platz im Keller benötigt, wo der Tank platz findet. Wer an Heizölkosten sparen will, muss sich zudem mit einem Ölgeruch im Keller abfinden, der nur durch Premiumheizöl mit Duftstoffen vermieden werden kann. Wer nicht mit Bioheizöl heizt, muss zudem wissen, dass bei der Verbrennung von Öl CO2-Emissionen entstehen.

Förderung für Ölheizungen

Die Förderungen für Ölheizungen sind niedriger als die der anderen Heizungssysteme, dennoch gibt es unterschiedliche Förderungen für Ölheizungen, die den Besitzern helfen sollen. Die Konditionen zur Förderung sind wie folgt:

  • Die KfW Bank fördert hier mit dem Programm 152 einzelne Maßnahmen, die eine höhere Energieeffizienz und eine Senkung der Energiekosten zur Folge haben. Nicht nur der Austausch der Ölheizung wird also gefördert, sondern auch der Einbau von hocheffizienten Zirkulationspumpe und einer Umwälzpumpe.
  • Die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) fördert Ölheizungen nur indirekt, wie auch Gasheizungen. Immobilienbesitzer, die eine förderfähige Solaranlage zur kombinierten Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung einbauen, erhalten bei gleichzeitigem Austausch der alten Heizung zu einer Ölheizung mit Brennwerttechnik einen sogenannten Kesseltauschbonus in Höhe von 500 Euro

Pelletheizung - heizen mit gepressten Holzresten

Eine moderne Pelletheizung ist sowohl für niedrige Brennstoffkosten, als auch für umweltfreundliches Heizen bekannt und ist somit den herkömmlichen Gas- und Ölheizungen einen Schritt voraus. Auch die Funktionsweise ist relativ einfach. Die Holzpellets werden mithilfe einer Zuführeinrichtung periodisch an die Brennkammer geliefert, die richtige Befüllung verläuft also vollautomatisch. Die Wärme, die durch das Verbrennen der Pellets entsteht, wird in einem separaten Kessel genutzt um das Wasser zu erhitzen. Somit kann sowohl die Heizung betrieben werden als auch die Warmwasseraufbereitung entstehen.

Die Kosten für die Brennstoffe einer Pelletheizung sind zwar deutlich günstiger als fossile Brennstoffe, wie Öl oder Gas, jedoch sind die Anschaffungskosten für Pelletheizungen deutlich höher und auch Wartungsarbeiten kosten hier mehr. Zudem benötigt dieses Heizungssystem deutlich mehr Platz als eine Gas- oder Ölheizung. Dafür glänzt die Pelletheizung mit einer hohen Umweltfreundlichkeit.

Förderung für Pelletheizungen

Die Förderung für Pelletheizungen ist außerordentlich gut. Auch hier gibt es wieder verschiedene Möglichkeiten, die unterschiedliche Voraussetzungen haben. Die Konditionen sind wie folgt:

  • Die KfW Bank fördert auch hier mit zinsgünstigen Krediten
  • Die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) möchte mit ihrer Bezuschussung den Einbau einer Pelletheizung so attraktiv wie möglich gestalten, daher bieten sie finanzielle Mittel des Marktanreizprogramms (MAP) an, die nicht zurückgezahlt werden müssen! Diese unglaublichen Konditionen bedürfen aber strenger Voraussetzungen, damit die Förderung möglich gemacht werden kann. Diese Voraussetzungen schließen nur Pelletkessel mit und ohne Pufferspeicher und Pelleteinzelöfen mit Wassertasche und Kombinationsöfen ein, die mit Holzpellets, Scheitholz oder Holzhackschnitzeln befüllt werden können.
  • Zusätzlich bietet die BAFA noch verschiedenste Boni an, die je nach individuellem Fall anzufragen sind

Wärmepumpe - heizen mit der Wärme der Umwelt

Ganz technisch ausgedrückt ist eine Wärmepumpe eine Anlage, die mit technischer Arbeit und zugeführter Arbeitsenergie die thermische Energie aus einem Medium mit niedrigen Temperaturen gewinnen kann. Das hört sich zuerst einmal ziemlich kompliziert an, das Prinzip der Wärmepumpe ist aber eigentlich ziemlich simpel. Die Wärmepumpe entzieht den verschiedenen Energiequellen Luft, Erde und Wasser Wärme und verwendet diese um Wasser für Heizzwecke zu erwärmen. Hierfür muss noch externer Strom zugeführt werden, jedoch bei weitem nicht so viel, wie für eine gewöhnliche Heizung nötig wäre.

Wärmepumpen haben zudem viele finanzielle Vorteile, denn die staatlichen Fördermöglichkeiten sind hier sehr hoch. Banken winken zudem mit günstigen Kreditkonditionen für Haushalte mit Wärmepumpen. Die wertsteigernde Funktion, die eine Wärmepumpe für eine Immobilie darstellt, ist zusätzlich ein Plus für den Besitzer. Wärmepumpen sind zudem äußerst Umweltfreundlich. Sie stoßen weder CO2-Emissionen aus, noch verwenden sie fossile Brennstoffe. Die Nachhaltigkeit ist wohl eines der größten Vorteile für Wärmepumpen, die nicht nur bei Immobilienbesitzer gut ankommen, sondern auch vom Staat vermehrt unterstützt werden. Erfahren Sie mehr über Wärmepumpen und den individuellen Einsatz in Ihrer Immobilie!

Förderung für eine Wärmepumpe

Die Förderungen für Wärmepumpen werden von der BAFA geregelt. Banken bieten zwar auch günstige Zinsen für Finanzierungen für Wärmepumpen an, die großen Zuschüsse kommen jedoch vom Staat. Effiziente Wärmepumpen mit einer Nennwärmeleistung bis 100 Kilowatt werden gefördert, wenn sie folgende Aufgaben erfüllen:

  • Kombination von Raumheizung und Warmwasser (nur Raumheizung, wenn Warmwasser durch andere erneuerbare Energien erzeugt wird)
  • Ausschließlich für die Raumheizung in Nichtwohngebäuden
  • Zur Bereitstellung von Prozesswärme und Wärme fürs Wärmenetz
  • Förderrichtlinien müssen erfüllt werden

Ausgeschlossen von einer staatlichen Förderung sind Luft/Luft-Wärmepumpen und andere Wärmepumpen, die ihre Wärme direkt an die Luft übertragen. Auch Wärmepumpen die ausschließlich Warmwasser produzieren, werden nicht gefördert.

BHKW - heizen und Stromerzeugen zugleich

Blockheizkraftwerke oder kurz BHKW sind dafür bekannt, Energie besonders effizient zu nutzen. Das System ist ziemlich einfach, denn ein BHKW produziert nicht nur thermische Energie, also Wärme, sondern auch elektrische Energie, also Strom und das gleichzeitig. Ökologisch ist die Parallelerzeugung von Strom und Wärme äußerst sinnvoll, da dadurch weniger Verluste auftreten.

Die Funktionsweise ist äußerst effektiv, denn das BHKW arbeitet mit dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Bei der Produktion von Strom entsteht Wärme, die normalerweise als Abwärme nicht weiter genutzt wird und somit verloren geht. Wird diese Wärme aber genutzt, spricht man von einem Heizkraftwerk. Diese BHKW-Anlagen eignen sich besonders gut für große Industrieanlagen, Krankenhäuser oder Universitäten, da die genutzte Wärme in Fernwärmenetze eingespeist werden kann oder für die Produktion in Industriebetrieben genutzt werden kann. Dieses Modell vereint den Motor, den Generator und den Wärmetauscher in einem schallgedämmten Gehäuse und verpackt somit kompakt alle benötigten Module in einem Block. Daher kommt auch der Name Blockheizkraftwerk.

Ein BHKW kann von so gut wie allen Antrieben betrieben werden und kommt mit fast jedem Kraftstoff aus. Von Otto- und Dieselmotoren über Dampf- oder Stirlingmotoren bis hin zu Gasturbinen oder Brennstoffzellen kann der BHKW fast jeden Antrieb nutzen. Die Kraftstoffe werden dann je nach Antrieb gewählt. Somit kann ein BHKW sowohl sehr umweltfreundlich sein und beispielsweise mit Biogas oder regenerativen Energien betrieben werden aber genauso umweltschädlich mit Erdöl funktionieren. Die Möglichkeiten sind also breit gefächert und individuell auf die Wünsche des Kunden abstimmbar.

Förderung für BHKW

Die Förderung für BHKW sind genauestens geregelt. Der Besitzer einer solchen Anlage kann den Strom, ähnlich wie bei Photovoltaikanlagen in das öffentliche Netz einspeisen und hierfür eine Vergütung erhalten. Die Konditionen für von der BAFA geförderte BHKW-Anlagen lauten wie folgt:

  • Das „Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung“ regelt, dass Betreiber eines BHKW für den produzierten Strom einen Zuschlag erhalten. Dafür muss das BHKW aber bei der BAFA zugelassen sein
  • auch die KfW Bank bezuschusst ein BHKW mit günstigen Zinsen und guten Kreditkonditionen

Heiztechnik - Umwälzpumpe, Kraft-Wärme-Kopplung & Brennwerttechnik

Bauherren oder Immobilienbesitzer treffen bei Recherchen nach Heizsystemen immer wieder auf die gleichen Fachbegriffe. Was also steckt wirklich hinter Begriffen, wie Kraft-Wärme-Koppelung oder Brennwerttechnik und wie wichtig sind diese für das neue Heizsystem?

Heizungspumpe - das Herz der Zentralheizung

Das wohl wichtigste Element einer gängigen Zentralheizung ist die Heizungspumpe, auch Umwälzpumpe genannt. Sie arbeitet im Keller und sorgt dafür, dass immer genug warmes Wasser an die Heizkörper geleitet wird und somit das Heizen ermöglicht wird. Der Leistungswille besonders älterer Modelle sorgt allerdings für einen unnötig hohen Energieverbrauch und daraus resultierende hohe Energiekosten. Daher ist es durchaus sinnvoll ältere Modelle auszutauschen, da diese meist überdimensioniert sind und immer Hochleistung erbringen, auch wenn dies gar nicht nötig ist. Die älteren Modelle passen sich nicht dem eigentlichen Bedarf an und arbeiten daher oft auch im Sommer unnötig auf Hochtouren. Neue Modelle besitzen eine stufenweise oder automatische Regulierung und arbeiten daher nur dann auf Vollleistung, wenn es auch wirklich benötigt wird. Die Kosten senken sich somit Enorm und der Energieverbrauch ist nicht unnötig hoch.

Wann aber ist es nötig eine Heizungspumpe auszutauschen? Dies ist ganz einfach herauszufinden, indem Sie diese Tipps beachten:

  • Berechnen Sie, wie viel Watt Sie verbrauchen und gleichen Sie diesen Wert mit dem Leistungswert Ihrer vorhandenen Pumpe ab. Rechnen Sie pro Heizkörper circa 1–2 Watt. Ein Haushalt mit 10 Heizkörpern benötigt also eine Wärmepumpe mit der Leistungskraft von rund 20 Watt. Liegt der Leistungswert Ihrer Wärmepumpe deutlich über dem Wert, sollten Sie über eine Investition in eine neue Wärmepumpe nachdenken.
  • Überprüfen Sie die Energieklasse Ihrer Wärmepumpe. Je höher die Energieklasse, desto geringer ist der Stromverbrauch und desto höher ist das Energieeinsparpotential. Optimal ist eine Wärmepumpe der Klasse A, da diese am effizientesten arbeitet.
  • Suchen Sie sich zur Beratung einen Fachbetrieb und lassen Sie sich individuell beraten, ob der Einbau einer neuen Heizpumpe sinnvoll für Ihre Immobilie ist.

Kraft-Wärme-Kopplung - effiziente Nutzung der Energie

Im Allgemeinen versteht man unter dem Begriff Kraft-Wärme-Kopplung die Gewinnung von Energie, also Strom durch Verbrennung, wobei die Abwärme zu Heizzwecken genutzt wird. Die Bewegungsenergie, die zum Antrieb eines Generators entsteht, wird zur Stromerzeugung genutzt. Die zur Verfügung stehende Abwärme wird dann Heizungsanlagen zugeführt. Diese Abwärme ist bei Großanlagen, wie Industriellen Anlagen so groß, dass ganze Stadtteile aber auch öffentliche Gebäude, wie Krankenhäuser damit versorgt werden können. Die Parallelerzeugung von elektrischer und thermischer Energie ist ökonomisch enorm sinnvoll, da sonst viel Energie ungenutzt bleibt.

Die Technik minimalisiert sich über die letzten Jahre enorm. Wo früher große Maschinen gebraucht wurden, stehen heute BHKW-Analgen die Kompakt in einer Box zusammengefasst sind und die gleiche Leistung erbringen. Mittlerweile gibt es auch Anlagen für Mehrfamilienhäuser, die Leistungen von circa 4kW elektrischer und 20kW thermischer Energie erzeugen können und verhältnismäßig klein sind. Die Technik wird also immer kompatibler und individuell einsetzbar in vielen verschiedenen Bereichen.

Brennwerttechnik - Nutzung der Kondensationswärme

Die Brennwerttechnik nutzt die Temperaturen des Abgases, um die Verbrennungsluft vorzuwärmen. Durch ein Rohr-in-Rohr-Abgassystem wird die kalte Außenluft durch das Abgas erwärmt. Das Abgas kühlt sich dann auf die Außentemperatur ab. Das Abgas muss an einer sehr großen Wärmeübertragungsfläche vorbei und gibt dabei die Wärme auf möglichst niedrige Systemtemperaturen der Heizung ab. Da diese sehr niedrig sind, kondensieren die Wasseranteile im Abgas und die Kondensationswärme wird genutzt. Die Brennwerttechnik beschreibt also hauptsächlich den Vorgang, indem die Kondensationswärme genutzt wird.

Damit die Kondensation unter allen Bedingungen funktioniert, sind niedrige Heizsystemtemperaturen notwendig, die durch große Wärmeübertragungsflächen geschaffen werden. Besonders beliebt sind daher Flächenheizungen, wie Fußboden-, Decken- und Wandheizungen.

Heizkörper - Modelle, Funktionen & richtig entlüften

Heizkörper sorgen dafür, dass die produzierte Wärme in die verschiedenen Räume des Gebäudes gelangen und dort kontrolliert werden kann. Es gibt nicht nur die unterschiedlichsten Modelle von Heizkörpern, sondern auch einiges, was man über sie wissen sollte.

Die Fußbodenheizung - kuschelig warme Füße

Die Fußbodenheizung gehört zu den Flächenheizungen. Es wird dabei in Warmwasser-Heizsysteme (Nass- und Trockensysteme) und in elektrische Systeme unterschieden. Warmwasser-Fußbodenheizungen werden unsichtbar in die Bodenfläche installiert. Die Rohre werden also direkt im oder unter dem Estrich verlegt. Die elektrische Fußbodenheizung besteht aus einer Matte oder einem Netz, in das Heizkabel integriert sind. Dieses wird unter dem Bodenbelag verlegt und erwärmt von dort aus den Boden.

Preislich gesehen, variieren die Kosten für eine Fußbodenheizung je nach System. Bei einem Trockensystem belaufen sich die Kosten auf 28–44 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen Nebenkosten für weiter Materialien und die Montage. Ein Nasssystem liegt preislich zwischen 13–40 Euro pro Quadratmeter, je nach Montageart. Auch hier fallen weitere Nebenkosten für zusätzliches Montagematerial an. Die elektrischen Systeme können ab 24 Euro pro Quadratmeter installiert werden. Die Preise variieren je nach Fußbodenfläche. Je größer, also die Oberfläche, desto niedriger der Preis pro Quadratmeter.

Wand- & Deckenheizung - unsichtbare Heizkörper

Auch die Wand- und Deckenheizungen zählen zu den Flächenheizungen. Sie werden unter der Wand oder der Decke verlegt und erwärmen hier zunächst nur die Wand/Decke. Durch Wärmestrahlung wird dann die Wärme an den Raum abgegeben. Wärmeabgabe durch Konvektion ist hier so gut wie nicht vorhanden und die Bewegung der Luft entfällt größtenteils.

Meist ist eine einfache Zentralheizung die Quelle der Wärme, denn sie pumpt das warme Wasser durch die Rohre unter der Wand/Decke. Aber auch kombiniert mit erneuerbaren Energien und Brennwertkessel lässt sich dieses Heizsystem verbinden. Die Flächenheizung kommt hier ohne Probleme mit Vorlauftemperaturen um circa 30° C aus. Eine Vorraussetzungen um diesen Heizkörper effizient nutzen zu können ist jedoch eine gute Dämmung, da sonst zu viel thermische Energie verloren geht.

Heizkörper einfach entlüften - worauf Sie achten müssen

Jede Heizung sollte regelmäßig entlüftet werden. Damit können lästige Geräusche vermieden werden und die Leistung der Heizung kann sich voll entfalten. Eingeschlossene Luft in der Heizung mindert die Leistung der Heizung und führt zu einem höheren Energieverbrauch. Diese Luft muss daher regelmäßig entlassen werden. Anzeichen dafür, dass die Heizung entlüftet werden muss, sind beispielsweise komische Geräusche, wie ein blubbern oder ein glucksen die vom Heizkörper ausgehen aber auch, dass die Heizung nicht komplett warm wird sondern nur um die Region des Wassereinlasses.

Bevor die Heizung entlüftet wird muss der Wasserdruck kontrolliert werden. Dieser sollte sich im gekennzeichneten Normbereich befinden, denn sonst muss Wasser nachgefüllt werden um den Druck wieder herzustellen. Nach jedem neuen befüllen der Heizung mit Wasser muss die Heizung entlüftet werden. Hierfür sollten alle Thermostate geschlossen werden und anschließen das Ventil gesucht werden. Dieses befindet sich meist am gegenüberliegenden oberen Ende des Heizkörpers und sieht entweder wie ein kleiner Vierkantstift oder wie eine fünfeckige Schraube aus. Je nachdem welches Ventil vorhanden ist, muss mit einem Entlüftungsschlüssel oder einer Zange entlüftet werden.

Das meist verbreitetste Ventil ist der Vierkantstift, der mit einem Entlüftungsschlüssel entlüftet werden kann. Dafür muss das Ventil aufgedreht werden bis die Luft zischend entweicht. Wichtig ist, das Ventil nicht zu weit zu öffnen, da es sonst herausfallen könnte. Ist alle überschüssige Luft entwichen, fängt Wasser an aus dem Ventil zu entweichen. Ab diesem Moment sollte das Ventil zügig wieder geschlossen werden. Fangen Sie entweichendes Wasser am besten mit einem Behältnis auf.

Kamin und Ofen - heizen auf altmodische Art und Weise

Auch ein Kaminofen bietet die Möglichkeit Heizkosten zu sparen oder sogar das gesamte Gebäude zu beheizen. Ein Kamin mit Holz oder Pellets zu heizen, bringt aber weitaus mehr Vorteile als nur die Ersparnis von Heizkosten. Das Verbrennen von Holz ist nämlich CO2-neutral und somit sehr umweltfreundlich. Ob die Wahl nun auf einen Kaminofen oder auf einen Kachelofen fällt, ist hierbei eher Geschmacksache.

Ein gewöhnlicher Kaminofen besteht aus einem Stahlkorpus mit einem Feuerraum und einem entsprechend benötigtem Rauchgasrohr. Dieses leitet die bei der Verbrennung entstandenen Abgasprodukte nach draußen. Der Feuerraum wird mit einer feuerfesten Glastür verschlossen, um die Gefahr die von einem offenem Feuer im Wohnraum ausgeht zu minimieren. Kaminöfen werden in vielen verschiedenen Ausführungen und Modellen angeboten und können individuell vom Besitzer an den Raum angepasst werden. Neben der praktischen Funktion, dass Heizkosten gespart werden hat der Kamin auch einen gemütlichen und ästhetischen Effekt. Mehr zum Thema Kamin und Ofen erfahren Sie in unserem Guide zum Thema Wohntrend Kamin!