Windkraftwerk – erneuerbare Energien durch Wind nutzen

Windkraftanlagen sieht man am meisten in Windparks, wo mehrere Windräder mit horizontaler Achse auf einem großen Areal errichtet sind. Man sieht sie von weitem und bereits jetzt haben sich die Windräder in unsere Landschaft integriert. Sie sind wohl die deutlichsten Zeugen der stetig voranschreitenden Energiewende in Deutschland. Aber was gibt es alles über die großen Energieerzeuger zu wissen und hat erneuerbare Energie durch Wind auch seine Nachteile?

Windräder – alles was Sie über die erneuerbare Energie durch Wind wissen müssen

Die meisten kennen Windräder nur als große Anlagen, die immer wieder in der Landschaft auftauchen, doch wie genau funktioniert so ein Windrad überhaupt und wie kann dadurch nutzbare Energie geschaffen werden?

Keyfact 1 – Ein modernes und großes Windrad kann eine Leistung von mehrere Megawatt erreichen.

Keyfact 2 – Windräder werden vom Standort in Offshore und Onshore unterschieden

Keyfact 3 – Windkraftanlagen haben keinen direkten Einfluss auf den Wert einer Immobilie oder eines Grundstückes.

Die Leistung – wie viel Energie produziert ein Windrad?

Die Leistung, die durch ein Windrad erzielt wird, wächst proportional zur dritten Potenz der Windgeschwindigkeit. Das heißt, dass die Leistung bei doppelter Windgeschwindigkeit um das Achtfache zunimmt. Bei zu wenig oder zu viel Wind kann die Anlage jedoch nicht arbeiten. Fällt die Windgeschwindigkeit unter 2 m/s setzt die Produktion aus, bei zu hohen Geschwindigkeiten oder Stürmen muss die Anlage jedoch aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden, damit keine Schäden entstehen. Ein großes und modernes Windrad kann eine Leistung von mehreren Megawatt erreichen und somit viel Energie produzieren.

Der Wirkungsgrad – Maßstab für die Energie

Der Wirkungsgrad eines Rotors beschreibt das Verhältnis zwischen der einströmenden Windenergie und der daraus gewonnenen elektrischen Leistung. Diese Kennzahl wird auch als Leistungsbeiwert bezeichnet. Die theoretische Obergrenze des erzielbaren Wirkungsgrades liegt bei 59,3 Prozent, während die besten Windräder in der Praxis einen Wirkungsgrad von bis zu 50 Prozent aufweisen. Für die Praxis bedeuten diese Zahlen, dass das physikalisch Mögliche schon fast erreicht ist und Optimierungsmaßnahmen hauptsächlich im Bereich der Vergrößerung des Spektrums an Windgeschwindigkeit liegen. Die Forschung auf diesem Gebiet macht aber immer mehr Fortschritte und erweitert das Potenzial, dass Windräder und Windparks haben immer weiter. Die daraus resultierende erneuerbare Energie bietet somit eine tolle Alternative zu vorherrschenden umweltschädlichen Energiegewinnungen, wie Atomkraft oder Energie aus Kohlekraftwerken.

Die unterschiedlichen Formen – worin unterscheiden sich Windräder

Am bekanntesten sind wohl die horizontalen Windräder mit einem dreiblättrigen Rotor. Die Flügelprofile der Rotorblätter sind aerodynamisch optimiert, um einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen und die Lärmemissionen zu verringern. Der Durchmesser der Rotoren ist je nach Modell unterschiedlich. Die großen Windräder kommen auf einen Rotordurchmesser von mehr als 100 Meter. Mit diesen Maßen liefern sie einen Wirkungsgrad von 50 Prozent und Leistungen von mehreren Megawatt. Ältere Modelle benötigen häufig ein mechanisches Getriebe, um den Generator mit einer ausreichenden Drehzahl laufen lassen zu können. Diese Getriebe bringen allerdings Verschleiß und Reibungsverluste mit sich, weshalb ein Windrad ohne Getriebe vorteilhafter ist, weniger Energieverlust aufzeigt und niedrigeren Wartungsaufwand benötigt.

Zusätzlich gibt es noch eine weitere Form des Windkraftwerkes, und zwar die Windkraftanlagen mit vertikalen Drehachsen. Die gängigsten sind wohl die Savonius- oder Darrieus-Rotoren, jedoch erzielen diese im Vergleich zu Windrädern mit horizontaler Achse und Dreiblattrotor einen sehr viel geringeren Wirkungsgrad und sind somit sehr viel weniger effektiv.

Offshore und Onshore – der Standort entscheidet

Unterschieden werden die Windräder auch noch in einer weiteren Kategorie. Offshoreanlagen werden hauptsächlich im Küstenvorfeld der Meere gebaut. Die Errichtung verlangt einen höheren baulichen Aufwand als der von Onshoreanlagen. Diese werden hauptsächlich auf dem Festland erbaut und benötigen einen geringeren baulichen Aufwand. Die Offshoreanlagen haben dafür eine deutlich höhere Anzahl an Volllaststunden als die Onshoreanlagen auf dem Festland.

Wertverlust durch Windkraft – warum Immobilienbesitzer gegen die erneuerbare Energie sind

Erneuerbare Energie durch Windkraft bestärkt die Energiewende in Deutschland enorm. Allein im Jahr 2016 wurden insgesamt 1.624 neue Anlagen in Deutschland installiert und damit 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Windräder stehen meisten in Windparks, aber auch auf dem Land etablieren sich die Windräder langsam. Hauseigentümer stehen diesem Wandle oft mit gemischten Gefühlen entgegen, da sie befürchten, einen Wertverlust ihrer Immobilie in Kauf nehmen zu müssen. Ist die Sorge der Immobilienbesitzer berechtigt oder fördern Windparks die Lebensqualität der im nahen Umkreis angesiedelten Einwohner?

Die Befürchtung – Gesundheitsschädlich & Wert senkend

Immobilienbesitzer befürchten unter Windparks in nahem Umfeld von Wohngebieten eine negative Auswirkung nicht nur für die Lebensqualität, sondern auch für die Grundstückspreise und den Wert der Immobilien. Begründet ist diese Sorge durchaus, denn es spricht einiges gegen die erneuerbare Energie aus Wind: Windanlagen stehen unter Verdacht gesundheitsschädlich zu sein. Belastungen durch hörbaren und tieffrequenten Schall, Schattenwurf, Lichtreflexion, Eiswurf und Lichtemission sollen Schlaf- und Konzentrationsstörungen aber auch Depressionen zu Folge haben. Zudem stören die Windräder das Landschaftsbild. Die Sorge besteht also darin, dass Windkraftanlagen in Ortsnähe zu sinkenden Grundstückspreisen und sinkendem Neubauverhalten führen. Immobilienbesitzer, die ihr Objekt als Altersvorsorge betrachten, fürchten nun den Wert ihre Investition. Experten bestätigen, dass Verluste von 20 bis 30 Prozent denkbar wären. Eine Studie von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat gezeigt, dass die Akzeptanz von Kraftwerken im Wohnungsumfeld sehr unterschiedlich ausfällt. 37 Prozent von 1000 Befragten gaben an, gegen die Errichtung einer Windanlage im Ortsumfeld keine Einwände zu haben, während 63 Prozent von 1000 Befragten bei der Errichtung eines Solarparks keine Einwände haben. Es lässt sich also schließen, dass die Windparks ein deutlich schlechteres Image genießen als Solarparks und erneuerbare Energien aus Windkraft weniger beliebt sind.

Die Gegenseite – was spricht gegen die Befürchtung der Immobilienbesitzer?

Die Befürworter von Windkraftanlagen sehne das ganze aber etwas anders und sehen keinen Grund zur Sorge. Die Rechtslage bietet einige Vorschriften, die dazu beitragen den Wertverlust so gering wie möglich zu halten. Egal ob der Bau von Straßen, Gewerbegebieten oder eben Windkraftanlagen, das Gesetz schreibt nicht nur einen Schutzabstand vor, sondern gewährleistet dadurch auch den Lärmschutz für Anwohner. Diese Regelungen stellen sicher, dass Veränderungen in der Landschaft nur minimalen Einfluss auf den Wert der Immobilien haben. Die Lebens- oder Wertqualität wird bei korrekt eingehaltenen Mindestabstände und Immissionswerte nicht beeinträchtigt. Ein weiteres Argument der Gegenseite besagt, dass die Grundstückspreise und Immobilienwerte von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst werden und somit ständig einem Wandel unterliegen. Ob sich sinkende Werte in direktem Zusammenhang mit dem Bau eines Windparks setzten lassen ist somit unklar und nicht festzustellen.

Fazit – Grundstückswert, Vor- und Nachteile & der Verkaufspreis

Ob für oder gegen eine Windkraftanlage, das Thema birgt zweifelsohne viel Diskussionspotenzial. Wonach richtet sich der Grundstückswert nun aber wirklich und haben Windkraftparks etwas damit zu tun? Eine Tatsache ist, dass durch das Vorhandensein von Windkraftanlagen in unmittelbarer Umgebung zum Objekt der potenzielle Kreis an Käufern sinkt, da es immer Menschen geben wird die nicht in die Nähe eines solchen Parks ziehen möchten. Jedoch ergibt sich aus einem geringeren Käuferkreis nicht auch automatisch ein geringerer Kaufpreis. Der Wert der Immobilie wird durch viele Faktoren beeinflusst und ergibt sich letztendlich erst durch das Zusammenspiel dieser. Es kann also auch mit einem vorhandenem Windpark in Nähe des Objektes ein guter Verkaufspreis erzielt werden, wenn der Besitzer seine Zielgruppe kennt und weiß, wie er die Vorzüge des Objektes hervorheben kann. Das Vorhandensein eines Windparks hat natürlich seine Vor- und Nachteile, jedoch kann nicht pauschal behauptet werden, dass das Vorhandensein eines solchen Parks der Ortschaft schadet.